‚Mobiles‘ und Management

Warum Gleichgewicht nie statisch ist.

Eins der ersten Bilder, das mir in den Kopf schoss, als ich mit Thilko sprach und Teil des Teams von 2iterate wurde, war die Erinnerung an eine Ausstellung von Alexander Calder in Berlin.

Calder (1898-1976) hat die kinetische Kunst mitbegründet, „einer der einflussreichsten Künstler der Klassischen Moderne (…) vor allem durch seine ‚Mobiles‘ und ‚Stabiles‘ weltberühmt. Heiterkeit, Leichtigkeit und Humor kennzeichnen sein Oeuvre.“ Viele kennen ähnliche luftige, schöne Konstrukte eventuell aus Kinderzimmern.

Calder hat sich hier mit nach Themen beschäftigt, die auch in der Organisationsentwicklung höchst relevant sind. Sobald wir uns in Gruppen bewegen, entsteht Dynamik. Es wird versucht, ein Gleichgewicht herzustellen, und Teilnehmende eines Workshops oder Mitarbeitende einer Firma nehmen ihre Plätze ein. Umso wichtiger ist es, immer wieder zu reflektieren: Funktionieren diese Plätze noch? Herrscht Stillstand oder sind wir noch beweglich? Die Beschäftigung mit Dynamik und Geometrie in Calders Skulpturen und Mobiles hilft hier weiter. Betritt man eine Galerie mit seinen Mobiles, bewegt sich die Luft. Durch unser Eintreten in den Raum oder einen Windstoß von außen gerät alles in Bewegung. Manchmal lockert die Beschäftigung mit Bildenden Künsten unser Denken und bringt eine neue Ebene ins Spiel.

Denn, genauso ist geschieht es oft in Unternehmen. Die Wirtschaftslage ändert sich, die Nachfrage schwankt oder externe Faktoren bringen das System ins Wanken. Aber auch von innen kann Unruhe entstehen – jemand fällt aus, und plötzlich gerät das Team radikal aus dem Gleichgewicht! Stress entsteht. (Auch durch Erfolg kann ein System ins Wackeln geraten!)

Mobiles sind deshalb ein schönes Bild, um uns daran zu erinnern, dass wir den Status Quo, den momentanen Zustand der Balance, nicht als Dauerzustand begreifen sollten. Unsere wichtigste Ressource bleibt hierbei die Kommunikation: Vertrauen, Offenheit und ein wachsamer Blick für das Team. Ein Auge auf dessen Beweglichkeit, sowie die Bereitschaft, flexibel und agil zu bleiben.

Viel Spaß beim nächsten Ausflug in’s Museum!

– Linn

Mehr Info:
Die kinetische Kunst wurde in den 1950er und 1960er Jahren populär. Ihre vormodernen Ursprünge liegen in den kunstgewerblichen mechanischen Apparaten und ästhetischen Wasserspielen der Barockzeit.
https://blog.zhdk.ch/kkunst/2018/09/15/alexander-calder/ https://calder.org/works/standing-mobile/untitled-1940
Gruppendynamik
:
https://www.rosa-budziat.de/literatur/

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