Grundsätzlich ist unser Vorgehen in der Beratung weniger stark auf den Einsatz von normativen Werkzeugen fokussiert. Wir glauben, dass es vielmehr funktionale Modelle zur Erklärung des Systems benötigt, als normative Frameworks, die vorschreiben, wie Kommunikation zu funktionieren hat.
Der Gedanke dahinter: Haben wir den Eindruck, einen relevanten Teil der Organisation verstanden zu haben, können wir später immer noch in die Werkzeugkiste greifen – als angepasste Intervention, die dem Kontext auch gerecht wird. Werkzeuge sind, wenn überhaupt, erst später im Prozess relevant.
Werfen wir doch kurz einen Blick in unsere Werkzeugkiste: dort befindet sich zum Beispiel das Kanban Maturity Modell (KMM). Wir nutzen es in Beratungsaufträgen, bei denen Kanban im Vordergrund steht.
Das Kanban Maturity Model
Das Kanban Maturity Model (KMM) wurde entwickelt, um Organisation eine Bewertung ihres Kanban Systems an die Hand zu geben. Es beschreibt sechs Reifestufen – von starkem Einzelpersonenfokus bis hin zu strategischer Resilienz auf Organisationsebene.
Die Reifestufen im Überblick:
Reifestufe | Merkmale | Relevanz für OE |
---|---|---|
M0 – Oblivious | Kein bewusster Prozess, chaotisch | Ausgangspunkt vieler Change-Initiativen |
M1 – Emerging | Erste Visualisierung und Rollenklärung | Startpunkt für Veränderungsbewusstsein |
M2 – Defined | Klare Abläufe, Flow-Messung, WIP-Limits | Operationalisierung von OE-Maßnahmen |
M3 – Managed | Gesteuerter Fluss, datengetriebene Entscheidungen | Strategisches OE-Controlling wird möglich |
M4 – Quantitatively Managed | Vorhersagbarkeit, Stabilität, Optimierung | Reife Strukturen für skalierbaren Wandel |
M5 – Optimizing | Organisation lernt kontinuierlich, passt sich schnell an | OE als Kernkompetenz der Organisation |