Vom Ton zur Intervention

Ein Blick in die Harmonielehre hilft uns, passende Interventionen in der Organisationsentwicklung zu entwerfen.

Jeder Ton ist für sich genommen erstmal nur ein Ton. Das „G“ ist ein „G“, das „C“ ein „C“. Wie er klingt ergibt es sich erst durch die Tonart, die Tonart bestimmt den Charakter des Stückes und auch welche Töne „normal“ sind. Dur Tonarten klingen eher hell und klar, Moll eher dunkel oder auch traurig.

In der Tonart G-Dur ist das „G“ beispiesweise der Grundton. In der Tonart „C-Dur“ hat der Ton einen anderen Charakter, da hier das „C“ der Grundton ist. Die Bedeutung des Tons ändert sich aufgrund der Tonart.

Soweit zur Musiktheorie, aber was hat das mit Organisationsentwicklung zu tun?

Erfahrung 1: Der Kontext entscheidet

Nehmen wir an die Organisation ist wie eine Melodie, ein Musikstück dem wir zuhören. Die Töne die wir hören – oder auch Dinge die wir in der Organisation beobachten (Prozesse, Strukturen, Regeln, etc.) haben nun eine Bedeutung passend zur Tonart des Stückes. Sie sind aber niemals absolut gesehen richtig oder falsch sondern immer im Kontext des Systems zu betrachten. (Wir nähern uns hier der Beobachtung der 2. Ordnung, aber dazu später mehr)

Erfahrung 2: Bewusstes Interventionsdesign

Organisationsentwicklung beschäftigt sich mit der strukturierten Veränderung von Organisationen. Wieder übertragen auf das Beispiel der Musik: wir möchten die Tonart verändern. Dafür ist es wichtig, die Tonart zu verstehen, um dann gezielt tonartfremde Töne einzuspielen. Diese können durchaus eine Dissonanz hervorrufen.

Beispiel: Eine regelmäßige Retrospektive kann als notwendig und selbstverständlich gesehen werden – oder aber auch als befremdlich und Zeitverschwendung. Gleicher Ton, völlig unterschiedliche Wirkung. Der Grund liegt in der unterschiedlichen Bewertung der Organisation. Ein Retrospektive ist nicht objektiv gesehen „richtig“ oder „falsch“.

In der Begleitung von Organisationen suchen wir also nach Interventionen, die möglichst anschlussfähig zum System sind. Bezogen auf das Beispiel der Retrospektive ergeben sich kleinere und unter Umständen anschlussfähigere Schritte:

  • ROTI Abfrage(als Skala) am Ende eines Termins (unregelmäßig)
  • ROTI Abfrage(als Skala) am Ende eines Termins (regelmäßig)
  • Check-Out Frage am Ende eines Termins (regelmäßig)
  • Regelmäßige Retrospektive auf Teamebene
  • Regelmäßige Retrospektive auf Abteilungsebene
  • Regelmäßige Retrospektive auf Organisationsebene

Was sind Eure Erfahrungen?

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